02. Februar 2014 – König-Ludwig-Lauf – Des Einen Freud, des Anderen Leid.

Der Winter hatte es bislang mit den Skimarathonis in Mitteleuropa nicht so gut gemeint. Die Kammloipe im Zinnwalder Loipengebiet war kaum befahrbar, die Tage auf Schnee an zwei Händen abzählbar und auch der Iserlauf fiel dem Schneemangel zum Opfer. Für die Wasalauf-Teilnehmer unseres Vereins rutschte daher der König-Ludwig-Lauf auf die Vorbereitungsliste. Es wurde eine Prüfung in einer mir so noch nicht bekannten neuen Teildisziplin im Skilanglauf – dem Marathonschieben.

Am Sonntag, den 26.01.2014 fiel die Entscheidung zur Durchführung des König-Ludwig-Laufs. „Er findet statt“. Wir, Patrick, Linda, Peter, Ines, Martin, Andreas und Michael, konnten uns zwar nicht vorstellen, wo noch Schnee zu finden sei, aber freuten uns auf Oberammergau. Eine oder zwei Runden a 22,5 km standen uns im klassischen Stil bevor. Der Wachstest am Samstag beruhigte: nasser Neuschnee in Altschnee übergehen, Klister wie auch weiches Hartwachs steht. Über Nacht fielen dann leider 2 cm Neuschnee, welcher eine Wahl des Klisterwachses sofort mit kräftiger Stollenbildung bestrafte. Beim Wachstest zeigte das weiche Hartwachs seine zuverlässige Seite. Jedoch drückte der durchfeuchtete Schnee von unten durch. 20 min vor dem Start, glänzte die Einlaufspur schon eisig. Hektisch fummelte ich noch mit etwas Klister rum. Zu spät. Wir machten uns gegenseitig Mut, dann fiel der Startschuss. Der Startschuss zum 45 km Ski-Marathon im Doppelstockschub. Gedanklich zogen die Laufkilometer in der Dresdner Heide an mir vorbei. Alles umsonst. Hier zählte allein der Bizepsdurchmesser. Und daran hatten andere Sportfreunde offensichtlich mehr gearbeitet. Dirk Bähr (KV Rohnspitzler) lag während der ersten, eisig-flotten Runde in Sichtweite, doch uneinholbar, vor mir. Dann wurde die Strecke sulzig. Und die Anstiege um Ettal forderten ihren Tribut. Verzweifelt versuchte ich einem mich überholenden Kletterfreund Parole zu bieten. Keine Chance – kein Tag für Skifahrer. Das dachte sich auch meine Stockschlaufe und gab nach 32 km ihren Geist auf. Was für ein Glück für mich. Es passierte vor den Skiern des einzigen Zuschauers auf 5 km Streckenlänge. Ein großes Dank an den Sportfreund vom Hermsdorfer SV für die selbstlose Bereitstellung seiner Schubgeräte! 100% Carbon beflügelt. Dann wurde ein Gel eingeschoben und der Kopf ausgeschalten. „Druck und Frequenz halten“ war mein Mantra, während von hinten immer neue Gruppen aufrückten. Am Ende schob ich mich als 426. nach 2:42 über die Ziellinie, immerhin 4. Welle beim Wasalauf. Meine besonderen Glückwünsche gehen an den schnellsten des Vereins, Patrick Langer für seinen 265. Platz in 2:29 – 3. Startwelle in Schweden! Mit einer Zeit von 1:37 belegte Linda den 2. Platz in ihrer Altersklasse über 23 km und den 106. Platz insgesamt. Aber auch alle anderen Teilnehmer konnten sich für den Wasalauf eine gute Position herauslaufen und waren durchweg zufrieden. Hoffen wir, dass es beim 90. Wasalauf mehr auf  Skilaufen ankommt. Ansonsten sind wir jetzt gut vorbereitet.